So nutzt du deinen Unterricht optimal
Themen

Du möchtest ein Musikinstrument erlernen.
Vielleicht hast du dafür nach einem „guten“ Lehrer gesucht und ihn hoffentlich in mir gefunden.
Mein Job als „guter“ Lehrer ist, während der Unterrichtsstunde alles Menschenmögliche zu tun, um dir das Erlernen deines Instruments zu erleichtern.
Diese Aufgabe erfülle ich mit viel Freude und Engagement.
Zu wenig Zeit
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das Instrument lernen in Wahrheit Teamarbeit ist: Auch der beste Lehrer ist machtlos, wenn der Schüler nicht auch seinen Teil des Jobs erledigt. Und so wichtig ein „guter“ Lehrer auch ist: Ob du erfolgreich dein Instrument lernst liegt zum größten Teil bei dir!

Das zeigt sich schon rein zeitlich: Pro Woche bist du ungefähr 84-105 Stunden wach. Klar, davon geht noch deine Schul-/Arbeitszeit und Zeit für andere Aktivitäten ab.
Aber: Unser Unterricht macht mit zwischen 1/2 und 1 Stunde wöchentlich nur einen sehr kleinen Teil deiner Zeit aus.
Die Lösung: Liebe
Daher ist es unmöglich, alles was zum Lernen deines Instruments notwendig ist in diese kurze Unterrichtszeit zu packen. Dein Instrument braucht nämlich viel mehr Liebe (=Zeit) von dir, damit es gut klingen kann und du dich wohl mit ihm fühlst. Beispielsweise jeden Tag 30-60 Minuten oder sogar mehr...
Ein Instrument lernen ist also ein wenig wie eine Freundschaft: Widmest du deinem Freund/deiner Freundin genug (qualitativ gute) Zeit, kann eine tolle Beziehung entstehen. Vernachlässigt du ihn/sie, kommt es meist zu Mißtönen...

Je mehr Zeit du investieren kannst, desto schneller wirst du dein Instrument erlernen. Wieviel du investieren kannst oder willst, musst du selbst entscheiden. Sei dir aber bewusst, dass du selbst damit das Tempo deines Fortkommens steuerst. Fakt bleibt: den Großteil des Pensums musst du zu Hause erledigen.

Aktiv lernen
Denn lernen und Bewegungen eintrainieren musst du als Schüler. Ich als Lehrer kann das Instrument ja schon spielen. Um das zu schaffen, musst du aktiv werden. Es reicht nicht, wenn du dir passiv im Unterricht „vorbeten“ lässt, was „man“ tun könnte!
Um ein Brötchen zu backen reicht es nicht, das Rezept zu kennen 😉
Aber wie genau solltest du aktiv werden? Das habe ich dir beispielhaft in folgender Tabelle zusammengestellt:
Mein Job Was du im Unterricht lernst | Dein Job Was du zu Hause machen musst |
Ich zeige dir, wie du effektiv lernst und übst Beispiel: aktives Lernen, Umgang mit Baustellen | Du wendest die gelernten Lern-/Übe- methoden beim Üben an Beispiel: Du wiederholst Übungen, erkennst Baustellen selbstständig & wendest den gelernten Umgang an |
Wir besprechen methodische Grundfragen Beispiel: In welcher Reihenfolge geht man ein neues Stück an? | Du übst autonom und wendest die im Unterricht gelernten Methoden an Beispiel: Du erarbeitest selbstständig neue Stücke |
Ich zeige dir, wie du Musik verstehen kannst Beispiel: Musiktheorie | Du lässt Musiktheorie in das Üben einfließen Beispiel: Du übst Dur- und Moll-Tonleitern & Akkorde, erstellst selber Zusammenfassungen/Bilder/Tabellen = aktives Lernen |
Ich vermittle dir, wie du Musik technisch umsetzen kannst Beispiel: Fingersätze, Spieltechniken | Du entwickelst selber Technische Übungen für das aktuelle Stück nach dem Vorbild im Unterricht Beispiel: Fingerübung aus Unter-/Übersetzen |
Ich erkläre dir, wie du Musikstücke interpretierst Beispiel: Ausdruck und Dynamik | Du erarbeitest die Interpretation aktiv & wendest dein Wissen auf andere/alte Stücke an Beispiel: Du experimentierst mit verschiedenen Ausdrucksformen |
Ich zeige dir, wie du improvisierst Beispiel: freies Spiel, gebundene Improvisation | Du integrierst Improvisieren ins Üben Beispiel: Du spielst auch mal frei ohne Noten oder machst eine gebundene Improviation zu YouTube-Videos („Backing-Track“) |
Ich helfe dir mit anderen Musikern zusammenspielen zu können Beispiel: MP3’s, Band, Kammermusik | Du suchst aktiv nach Möglichkeiten des Zusammenspiels mit anderen Musikern Beispiel: Du musizierst gemeinsam mit Freunden oder Verwandten |
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